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Körperausdruck im Gespräch

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Embodiment

Körperhaltung und innere Befindlichkeit beeinflussen sich gegenseitig

Vermutlich ist Ihnen die Richtung "So-fühle-ich-mich-dann-habe-ich-diese-Körperhaltung" vertraut: Wir sind niedergeschlagen und unsere Schultern hängen ohne Spannung herunter oder wir freuen uns über etwas und laufen mit aufgerichtetem Körper und einem Lächeln auf den Lippen durch die Welt.
Doch die Beziehung funktioniert auch in die andere Richtung: Ich richte mich auf und signalisiere mir damit innerlich, dass es mir gut geht. Diese sehr einfache Beschreibung geht auf das Embodiment-Modell von Maja Storch zurück [1]
[1] vgl. Storch, M. 2006: Embodiment: Die Wechselwirkung von Körper und Psyche verstehen und nutzen. Huber
Die Wechselwirkung von Gefühl und Körperhaltung wurde u.a. in der Harvard Busines School von Amy Cuddy erforscht. In einer Studie fand man heraus, dass wenn zwei der "High Power Posen" je 60 Sekunden eingenommen werden, der Testosteronspiegel steigt (und damit das Selbstvertrauen zunimmt) und der Kortisolspielgel sinkt (was für uns weniger Angst und Stress bedeutet). Eine kritische Reflexion finden Sie hier.

Im Gespräch sind die "High Power Posen" natürlich nicht wirklich angemessen, aber ich kann mir und meinem Körper damit vor stressigen Situationen signalisieren, dass wir das "schaffen".
Amy Cuddy, Bildquelle: https://livingthepresentmoment.com/power-poses-presence/
Übung
Experimentieren Sie - nehmen Sie unterschiedliche Körperhaltungen ein: Was passiert mit Ihnen? Wie fühlen sich die verschiedenen Haltungen an? Wann fühlen Sie sich wohl? Wann fühlen Sie sich am selbstsichersten?