Funktionen

Licht

Licht beeinflusst vor allem die Gesamtstimmung der Szene. Wenn das Licht nicht richtig eingestellt wird, kann es sein, dass man fast nichts sieht. Wenn man der Lichteinstellung aber ein bisschen bewusste Aufmerksamkeit entgegenbringt, kann man hervorragende Bilder erzielen und starke Stimmungen transportieren.

Allgemeines

Goldene und blaue Stunde

Das Spektrum des Lichts kann von einem sehr warmen Orange bis zu einem kühlen Blau reichen. Das wärmste natürliche Licht gibt es in der so genannten goldenen Stunde. Das ist während des Sonnenauf- oder -untergangs. Vor allem in dieser Zeit empfiehlt es sich, draußen zu filmen. Die Bilder sind warm und haben eine sehr schöne Ausleuchtung.
Direkt nach oder vor der goldenen Stunde gibt es die blaue Stunde. Das ist die Zeit, in der die Sonne noch nicht aufgegangen oder gerade untergegangen ist. Kaltes Licht eignet sich gut, um unangenehme oder gruselige Dinge darzustellen, kann aber auch als ein Zeichen von Ruhe und Entspannung gesehen werden. Das kommt auf die Art und Weise der Geschichtenerzählung an.

Kontrast, Licht und Schatten

Mit Licht und Schatten lassen sich sehr gut Kontraste herstellen. Das ist der Unterschied zwischen zwei Dingen: In diesem Fall zwischen beleuchteten und im Schatten liegenden Dingen. Schatten bringen auch eine Dreidimensionalität in Bilder. Wenn beispielsweise alles gleichmäßig ausgeleuchtet ist und es auch noch ein sehr diffuses Licht gibt, was für weichere Übergänge von Licht zu Schatten, sorgt,  sieht es sehr flach aus. (Bild links)

Der Einsatz von Schatten im Bild kann sehr interessant sein und dieses bereichern. In diesem Falle ist das Licht hart und bildet dadurch auch einen härteren Übergang zwischen Licht und Schatten, was es noch interessanter machen kann (Bild rechts).

Lichtquellen

Es gibt verschiedene Arten der Lichtquellen. Es gibt selbstleuchtende Objekte, wie die Sonne oder Lampen. Man kann seine Szenen aber auch durch die Reflexion von Licht beleuchten. Dazu werden oft sehr helle oder reflektierende Stoffe aufgespannt.

Hartes oder diffuses Licht

Wenn Personen mit einer normalen Lampe angeleuchtet werden, entstehen sehr harte Schatten auf dem Gesicht. Das kann ein sehr starkes Bild und auch einen zu starken Kontrast geben, weil die Kanten von den Schatten dann sehr klar zu erkennen sind.
Deshalb gibt es die sogenannten Softboxen. Die Lampe selbst ist dabei in einer großen Box. Auf der Seite, an der das Licht herausscheint, hat die sonst schwarze Box eine weiße Stofffläche. Das Licht scheint durch diesen weißen Stoff hindurch und wird dadurch diffus bzw.  weich. Nun wirken die Kanten der Schatten weniger scharf, es entsteht ein Übergang von hell zu dunkel.

Im Haushalt

Reflektoren lassen sich beispielsweise mit Alufolie und einem großen Stück Pappe nachbauen.
Diffuses Licht wie aus einer Softbox kann man nachbauen, indem man einen sehr durchscheinenden weißen Stoff beispielsweise vor eine normale Schreibtischlampe hält.

Beleuchtung

Höhe des Lichts

Die Höhe des Lichts in Relation zur aufgenommenen Person kann einen sehr starken Effekt haben.
Die für das Auge normalste Einstellung ist, wenn das Licht ein bisschen von oben kommt. Das ähnelt am meisten der Beleuchtung durch die Sonne.
Wenn das Licht von unten kommt, kann man so sehr schnell einen gruseligen Look erzeugen. Ähnlich wie beim Gruselgeschichten erzählen, wenn man sich mit der Taschenlampe von unten ins Gesicht leuchtet.
Durch die Schatten, die die Augen bedecken, kann eine Person sehr mächtig und heroisch aussehen, wenn sie von sehr weit oben beleuchtet wird. Es kann so aber auch zu runden Schatten um die Augen (Waschbäraugen) kommen, was den gegenteiligen Effekt hat.
Von Unten
Auf Augenhöhe
Von Oben

Beleuchtung durch Sonne

Am ehesten bietet sich an, in der Sonne zu filmen oder mit Tageslicht, welches in den Raum hineinscheint. Wenn man draußen in der Sonne filmt, sollte man darauf achten, dass die Sonne nicht ins Gesicht der Menschen scheint. Das führt zu zusammengekniffenen Augen und es entstehen Schatten auf dem Gesicht (Bild links).
Am besten ist es, das Subjekt mit dem Rücken zur Sonne zu platzieren und es dann ein bisschen von der Seite zu filmen, so dass die hintere Seite angeleuchtet ist. Dadurch wird das Gesicht indirekt von der Umgebung beleuchtet (Bild rechts). Zusätzlich kann auch noch ein Reflektor benutzt werden, um diese indirekte Beleuchtung zu verstärken.

3-Punkt Beleuchtung

Wenn es um künstliches Licht geht, ist die 3-Punkte-Beleuchtung die bekannteste. Sie besteht aus 3 Lampen: dem Führungslicht, dem Fülllicht und dem Spitzlicht. Wenn man diese Art der Beleuchtung einsetzt, befindet sich die Kamera genau vor der Person.
Das Führungslicht ist das wichtigste Licht und macht den größten Anteil aus. Man kann auch nur mit einem Führungslicht filmen. Am besten ist es, wenn eine große Softbox mit weichem Licht leicht oberhalb der Person von der Seite in einem 45-Grad-Winkel angebracht wird.
Das Fülllicht ist dazu da, um die Schatten, die das Führungslicht wirft, zu verringern. Damit wird beispielsweise die andere Seite des Gesichts beleuchtet, also mit 45° auf der anderen Seite der Person. Das Fülllicht hat normalerweise auch weiches Licht. Dieses sollte selbst aber keine Schatten werfen, sonst kann es dazu kommen, dass man doppelte Schatten hat.
Das Spitzlicht ist genau    vom Fülllicht. Es ist meistens relativ hoch angebracht und hat hartes Licht, um auf einer Seite der Person eine helle Lichtkante zu kreieren und sie damit vom Hintergrund abzuheben.
Führungslicht
Führungslicht + Fülllicht
Führungslicht + Fülllicht + Spitzlicht

Im Haushalt

Man kann auch nur mit einem Führungslicht filmen. Dazu kann eine Schreibtischlampe oder das natürliche Licht aus einem Fenster dienen. 
Es ist auch möglich Reflektoren selbst zu bauen. Dazu kann man Alufolie auf ein großes Stück Pappe kleben.