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Tonaufnahmen

Der Ton ist ein Hauptträger für die Informationsvermittlung. Daher schafft eine gute Audioaufnahme die Grundlage für Verständlichkeit und Wissensübertragung. Als Faustregel gilt, je weniger visuelle Anreize angeboten werden, umso stärker liegt der Fokus der Aufmerksamkeit auf dem akustischen Signal und umso besser sollte dessen Qualität sein.
    

Die folgenden Hinweise unterstützen Sie bei der Aufnahme des Audiosignals:

Störgeräusche beachten

Neben dem gewünschten Audiosignal (wie Stimme oder Musik) kann Ihre Aufnahme auch weitere Geräusche enthalten, die beim Abspielen zu hören sind und z. B. Ihre aufgenommene Stimme überdecken. Diese unerwünschten Nebengeräusche sollen in diesem Abschnitt als „Störgeräusche“ bezeichnet werden. In der folgenden Übersicht werden einige dieser Geräusche aufgezählt. Mit ein paar Vorüberlegungen lassen sich diese Geräuschquellen allerdings vermeiden. Bei der Audioaufnahme gilt der Grundsatz, die Qualität der Audioaufnahme kann man schon beeinflussen, bevor man überhaupt den Ton aufnimmt.
Hall: Es kommt manchmal vor, dass Sie in Ihrer Aufnahme ein Echo hören. Diese Geräusche lassen sich in der Nachbearbeitung nur schwer rausfiltern. Die Ursache liegt meist an der Ausstattung des Aufnahmeraums, in dem man sich befindet. Ist dieser Raum groß oder mit wenig stofflichem Mobiliar eingerichtet, so wird der Sprachschall von den glatten Oberflächen reflektiert und es entsteht ein Echo (Abbildung: Ungünstige Aufnahmesituation).
Ungünstige Aufnahmesituation
Um den Hall zu minimieren, reicht es oft aus, sich einen Raum zu suchen, in dem es Mobiliar gibt, welches mit Stoff bezogen ist, wie z. B. ein Sofa, Gardinen, ein Bett o.Ä. Diese Gegenstände schlucken den Schall (Abbildung: Günstige Aufnahmesituation). Darüber hinaus würde es auch funktionieren, wenn man sich eine Decke hinter dem Mikrofon aufspannt oder das Mikrofon vor dem offenen Kleiderschrank positioniert, so dass der gesprochene Schall nicht von der kahlen Wand hinter dem Mikrofon reflektiert werden kann.
Günstige Aufnahmesituation
Hintergrundgeräusche: Unter diese Kategorie fallen alle Geräusche, an die man sich in seinem Umfeld gewöhnt hat, über die man sich aber erst beim Hören der Aufnahme bewusst wird. Zu diesen Geräuschen gehört z. B. der Autolärm, vibrierende Handys, klappernde Ketten, etc. (Abbildung: Störquellen am Aufnahmeort). In einem ersten Schritt geht es darum, sich dieser Geräusche mit Hilfe einer Testaufnahme bewusst zu werden und zu überlegen, wo die Quelle der Geräusche herkommt und diese danach auszuschalten.
Manche Quellen, wie ein vibrierendes Handy oder eine klappernde Kette, lassen sich gezielt, durch das aufmerksame Aufsuchen der Störquellen, ausschalten.
Störquellen am Aufnahmeort
Rauschen: Ein hörbares Rauschen kann verschiedene Ursachen haben. In dieser Zusammenstellung wird zwischen aufgenommenem Rauschen und technisch bedingtem Rauschen unterschieden.
    
Aufgenommenes Rauschen: Die Quelle des Rauschens kann in diesem Fall an einem Gerät liegen, welches ein solches Geräusch erzeugt. Dies kann z. B. der Lüfter eines PCs oder der Ventilator sein, der während der Aufnahme mitläuft (Abbildung: Störquellen am Aufnahmeort). In beiden Fällen empfiehlt es sich, den Abstand zwischen Mikrofon und der Geräuschquelle zu erhöhen.
Bei PCs mit eingebautem Mikrofon kann man z. B. ein vorhandenes Headset oder ein Smartphone nutzen, um den Abstand zum PC zu erhöhen. Ggf. bietet es sich an, der Ursache des lauten Lüfters auf den Grund zu gehen. Manchmal hilft es, einige Programme zu schließen oder den Laptop etwas höher zu positionieren, so dass er mehr Luft bekommt.
Technisch bedingtes Rauschen: Ein Rauschen kann intern durch ein zu empfindlich eingestelltes Mikrofon oder durch defekte Mikrofonanschlüsse entstehen.
Bitte beachten Sie die Lautstärkeeinstellungen des Mikrofons. Sollten diese zu hoch sein, dann setzen Sie diese runter. Sollte das Rauschen durch eine defekte Mikrofonverbindung entstehen, lohnt es sich, diese Verbindung auf einen Wackelkontakt hin zu überprüfen. Als Faustregel gilt, je mehr Steckverbindungen zwischen Mikrofon und Aufnahmegerät existieren, umso mehr leidet die Audioqualität.
Übersteuerungen: Wenn der aufgenommene Ton etwas „kratzig“ klingt, kann dies an einer übersteuerten Aufnahme liegen. Dies bedeutet, dass das aufgenommene Signal für die Aufnahme zu laut war und einige Frequenzen bei dem Aufnahmevorgang abgeschnitten wurden.
Wie sie solche Störquellen vermeiden können erfahren Sie im Reiter: "Richtiges Einpegeln".

Für eine gute Aufnahme helfen folgende Tipps:

  1. Da das Sprechen über den Ausatemstrom funktioniert ist eine aufrechte Körperhaltung wichtig. Die besten Sprechergebnisse erhält man im Stehen. In sitzender Position, sollte auf eine aufrechte Haltung des Oberkörpers geachtet werden.
  2. Nach dem die Sprechposition gefunden wurde, sollte das Mikrofon ungefähr eine Handbreit vom Mund entfernt und ungefähr auf dessen Höhe positioniert werden. Hierbei ist zu beachten, dass der Kopf aufrecht steht.
  3. Um Ploppgeräusche (wie sie bei Lauten wie „B“, „P“ entstehen) zu vermeiden, kann man entweder ein Popschutz verwenden oder das Mikrofon leicht seitlich positionieren.
Die ideale Aufnahmeposition wird auf der folgenden Abbildung dargestellt.
Ideale Aufnahmeposition

Körper- und Mirkofonpositionen, die die Sprachaufname ungünstig beeinflussen:

Festhalten des Mikrofons

Das Festhalten des Mikrofons führt zu Störgeräuschen und einem inkonstanten Mikrofonabstand (Abbildung: Ungünstige Mikrofonfixierung). Diese Störgeräusche sind auch auf der Aufnahme zuhören.
Um solche Störgeräusche zu vermeiden, empfiehlt es sich das Mikrofon auf ein Stativ oder einen Mikrofonarm zu fixieren.
Ungünstige Mikrofonfixierung

Absenken des Kopfes

Durch das Absenken des Kopfes wird der Stimmklang nicht optimal zum Mikrofon übertragen (Abbildung: Ungünstige Kopfhaltung).
Ungünstige Kopfhaltung

Falsche Mikrofonposition

Wenn das Mirkofon nicht auf der Höhe des Mundes positioniert ist, wird der Stimmklang nicht optimal auf der Aufnahme erfasst (Abbildung: Ungünstige Mikrofonposition).
Ungünstige Mikrofonposition

Fehlender Popschutz

Bei fehlendem Popschutz kann der Luftstrom, der besonders bei Lauten wie "p/b, k/g, t/d" entsteht, in der Audioaufnahme als Störgeräusch ("Ploppen") wahrgenommen werden (Abbildung: Fehlender Popschutz).
Fehlender Popschutz

Richtiges Einpegeln

In diesem Bereich geht es darum, die richtige Mikrofonempfindlichkeit einzustellen. Die Vorgang wird am Beispiel der Lautstärkeskala von Audacity erklärt, ist aber auf andere Programme / Aufnahmegeräte übertragbar.
In der Grafik sehen Sie die Aussteuerungsanzeige der Aufnahmelautstärke aus dem Programm Audacity.
Pegelanzeige.
   

Übersteuert

Die Aufnahmelautstärke wird durch einen farbigen Balken angezeigt, der diese Skala füllt. Wenn sich der Balken bei der Aufnahme in der Nähe der 0 dB. Grenze befindet bzw. rot gefärbt ist, dann ist die Aufnahmequelle zu laut. Die Aufnahme ist somit übersteuert und kann nicht mehr exakt wiedergegeben werden und klingt beim Abspielen kratzig / knacksend.
Pegelanzeige: Übersteuert

Zu leise

Weiterhin kann es passieren, dass die Aufnahmelautstärke zu gering ist und sich ggf. bei -48 dB befindet. In diesem Fall wäre die Aufnahme zu leise und je nach Qualität der Aufnahmetechnik würde ein Verstärken der Aufnahme mit einem Rauschen begleitet werden.
Pegelanzeige: Zu leise

Idealer Pegel

Um diese Extreme zu vermeiden, sollte der Mikrofonpegel optimal eingestellt werden. Für Sprachaufnahmen genügt es, wenn sich der Mikrofonpegel hauptsächlich zwischen -12 und -6 dB bewegt. Das Finden der richtigen Mikrofonempfindlichkeit nennt man „einpegeln“.
Pegelanzeige: Idealer Pegel
     

Richtiges Einpegeln

  1. Positionieren Sie sich und Ihr Mikrofon, wie im Kapitel Mikrofonabstand / -pegel beschrieben.

  2. Schalten Sie Ihr Mikrofon an und starten Sie eine Aufnahme.

  3. Sprechen Sie einen Text mit einer Dauer von ca. einer Minute.

  4. Beobachten Sie den Aufnahmepegel und wählen Sie die Mikrofonempfindlichkeit so, dass sich der Pegel hauptsächlich zwischen -12 dB und -6 dB befindet.
  
Tipp I: Achten Sie darauf, dass die Mikrofonempfindlichkeit nicht bei 100% liegt, dies kann bei manchen Mikrofonen zu einem Rauschen führen. Überprüfen Sie in diesem Fall, ob das Mikrofon näher positioniert oder etwas lauter gesprochen werden kann.
Tipp II: Manche Programme bieten eine automatische Pegeleinstellung, diese sollte ggf. ausgestellt werden, um ungewünschte Lautstärke-Veränderungen in der Aufnahme zu verhindern.