MiniMax-Interventionen für Lehrkräfte

Einführung (1/2)

MiniMax-Interventionen sind sprachliche Wendungen, die den Verlauf von Gesprächen verändern können. Es sind oftmals einfach nur einzelne Worte, die eine neue Richtung geben können. Manfred Prior hat diese MiniMax-Interventionen beschrieben und ursprünglich für Therapeut*innen veröffentlicht. Allerdings eignen sie sich auch über den psychotherapeutischen Einsatz hinaus für Gespräche, in denen es im weitesten Sinn um Beratung geht. Daher entstand mit "MiniMax für Lehrer" eine Fassung, in der es um Anwendungsmöglichkeiten im schulischen Kontext geht.

Ziel der im Buch beschriebenen Kommunikationsstrategien ist es, möglichst erfolgreich zu kommunizieren, also Reibungsverluste zu vermeiden und mit wenig Aufwand die gewünschten Inhalte zu vermitteln.
Dabei kann es sich sowohl um Gespräche mit Schüler*innen und Eltern als auch um Gespräche im Kollegium handeln. Die Interventionen setzten da an, wo ein Gefühl entsteht, nicht weiter zu kommen, in einer Sackgasse zu stecken. Vielleicht habe ich bereits eine Ahnung, wohin es meiner Meinung nach im Gespräch gehen sollte, aber mein Gegenüber ist nicht wirklich zu erreichen, verharrt im "Problemdenken" oder scheint selbst keine Ideen zu haben. Die MiniMax-Strategien können dann helfen, sich für eine neue Sichtweise zu öffnen.

Die MiniMax-Interventionen stammen ursprünglich aus dem Zusammenhang der Hypnotherapie bzw. hypnosystemischen Kommunikation. In der Hypnotherapie geht es darum, mit dem sogenannten "Unbewussten" einer Person zu arbeiten, das uns im Alltag als "Bauchgefühl" begegnen kann. Es wird davon ausgegangen, dass wir unbewusst "wissen", was eine gute Lösung für uns wäre und was wir benötigen, damit wir unsere Ziele erreichen können. Leider können wir oftmals aber nicht willentlich, also bewusst darauf zugreifen. Die hypnosystemische Kommunikation sucht daher Wege, um uns diesen Kontakt mit unserem unbewussten Wissen zu ermöglichen. Dafür werden vor allem sprachliche Mittel gezielt eingesetzt, um den Fokus auf Veränderungen und Lösungen zu richten, anstatt mit der Aufmerksamkeit auf dem Schwierigen und den Problemen zu verharren.

"Dabei ist das Unbewusste in der Erickson´schen Hypnotherapie nicht im psychonanalytischen Sinne zu verstehen, sondern als intrapersonale (im Klienten liegende) Kraft. Das Unbewusste dient als Konstrukt, als eine Metapher für Unwillkürlichkeit, als eine Instanz, die inneres Wissen und Weisheit hat, die man utilisieren ('nutzbar machen') kann, um Entwicklungsprozesse anzustoßen." aus: Benaguid, Ghita und Schramm, Stephanie 2016: Hypnotherapie. Paderborn: Junfermann, S.22

https://www.meg-hypnose.de/fortbildung/curricula/hypnosystemische-kommunikation

https://www.meg-hypnose.de/zu-hypnose



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