Blog zur Lehrveranstaltung Exploratives Schreiben
Sarah Haas: Maskenball
[winteru] - 5. Okt 2021, 08:48
Es ist ein rauschendes Spektakel.
Wie sie alle bunte Kleider tragen und versuchen, sich voneinander abzuheben. Wie sie miteinander reden, lachen und so tun, als würden sie sich mögen. Dabei würden sie sich bei der nächstbesten Gelegenheit gegenseitig die Augen ausstechen, wenn es ihnen nützen würde. Aber das gehört sich nicht. Nicht in solcher Gesellschaft.
Wie sie denken, sie seien etwas Besseres. Fräulein Hochwohlgeboren. Herr von und zu. Als würde niemand sehen, dass sie es nicht sind. Dass sie spielen, um sich dadurch ein wenig besser zu fühlen. Weniger leer.
Tanz, Püppchen, tanz, will ich rufen und zuschauen, wie sie sich immer wieder drehen. Drehen, bis ihnen übel wird. Bis sie ihr Innerstes, ihre eigene Falschheit erbrechen. Und sich dann wieder drehen. Immer weiter. Bis sie wirklich hohl sind.
Aber die Masken sitzen. Als wären sie damit geboren worden.
Tanz, Püppchen, tanz.
Sie verstecken ihre wahren Gesichter, bauen sich eine Scheinwelt auf, in der sie verharren, um nicht mit sich selbst konfrontiert zu werden. Um nicht in den Spiegel zu schauen und sich hinter der ganzen Maskerade selbst gar nicht mehr erkennen zu können. Sie lenken sich ab. Es entsteht ein Labyrinth aus falschen Komplimenten, gespieltem Interesse und schlechten Lügen, in dem sie sich immer mehr verlaufen. Aber sie drehen sich immer weiter. Weiter. Immer weiter.
Tanz, Püppchen, tanz.
Es ist wie ein Walzer. Sie wirbeln herum, von einem Partner zum nächsten und passen sich dessen Tempo an. Eins. Zwei Drei. Eins. Zwei. Drei. Denn Menschen sind ersetzbar. Vielleicht ist der neue genau der perfekte, der beste Tänzer von allen. Der, der alle anderen aussticht. Die Masken sitzen.
Tanz, Püppchen, tanz.
Sie machen kaum Fehler. Nein, die Fehler machen immer nur die Anderen. Und wenn sie ihrer überdrüssig geworden sind, wirbeln sie herum und alles beginnt von vorne. Unermüdlich.
Tanz, Püppchen, tanz.
Sie sind doch alle gleich. Sie tanzen im gleichen Takt, machen die gleichen Bewegungen und setzen das gleiche falsche Lächeln auf. Eins. Zwei Drei. Eins. Zwei. Drei. Du beschließt, es selbst zu versuchen und dich ins Getümmel zu stürzen. Und ehe du ihnen die Maske vom Gesicht zu reißen vermagst, ehe du erkennst, was sich wirklich dahinter verbirgt, rammt dir jemand ein Messer in den Rücken und lässt dich blutend am Boden liegen. Denn du hast nie wirklich dazu gehört.
Du trägst keine Maske. Du bist verletzlich. Und das nutzen sie aus.
Tanz, Püppchen, tanz.
Und ich schaue zu. Eins. Zwei Drei. Eins. Zwei. Drei.
Tanz, Püppchen, tanz.
Es ist wie ein Maskenball. Nur, dass die Masken hier nicht fallen, wenn die Uhr Mitternacht schlägt.
Tanz, Püppchen, tanz.
Der Maskenball endet nie.
Wie sie alle bunte Kleider tragen und versuchen, sich voneinander abzuheben. Wie sie miteinander reden, lachen und so tun, als würden sie sich mögen. Dabei würden sie sich bei der nächstbesten Gelegenheit gegenseitig die Augen ausstechen, wenn es ihnen nützen würde. Aber das gehört sich nicht. Nicht in solcher Gesellschaft.
Wie sie denken, sie seien etwas Besseres. Fräulein Hochwohlgeboren. Herr von und zu. Als würde niemand sehen, dass sie es nicht sind. Dass sie spielen, um sich dadurch ein wenig besser zu fühlen. Weniger leer.
Tanz, Püppchen, tanz, will ich rufen und zuschauen, wie sie sich immer wieder drehen. Drehen, bis ihnen übel wird. Bis sie ihr Innerstes, ihre eigene Falschheit erbrechen. Und sich dann wieder drehen. Immer weiter. Bis sie wirklich hohl sind.
Aber die Masken sitzen. Als wären sie damit geboren worden.
Tanz, Püppchen, tanz.
Sie verstecken ihre wahren Gesichter, bauen sich eine Scheinwelt auf, in der sie verharren, um nicht mit sich selbst konfrontiert zu werden. Um nicht in den Spiegel zu schauen und sich hinter der ganzen Maskerade selbst gar nicht mehr erkennen zu können. Sie lenken sich ab. Es entsteht ein Labyrinth aus falschen Komplimenten, gespieltem Interesse und schlechten Lügen, in dem sie sich immer mehr verlaufen. Aber sie drehen sich immer weiter. Weiter. Immer weiter.
Tanz, Püppchen, tanz.
Es ist wie ein Walzer. Sie wirbeln herum, von einem Partner zum nächsten und passen sich dessen Tempo an. Eins. Zwei Drei. Eins. Zwei. Drei. Denn Menschen sind ersetzbar. Vielleicht ist der neue genau der perfekte, der beste Tänzer von allen. Der, der alle anderen aussticht. Die Masken sitzen.
Tanz, Püppchen, tanz.
Sie machen kaum Fehler. Nein, die Fehler machen immer nur die Anderen. Und wenn sie ihrer überdrüssig geworden sind, wirbeln sie herum und alles beginnt von vorne. Unermüdlich.
Tanz, Püppchen, tanz.
Sie sind doch alle gleich. Sie tanzen im gleichen Takt, machen die gleichen Bewegungen und setzen das gleiche falsche Lächeln auf. Eins. Zwei Drei. Eins. Zwei. Drei. Du beschließt, es selbst zu versuchen und dich ins Getümmel zu stürzen. Und ehe du ihnen die Maske vom Gesicht zu reißen vermagst, ehe du erkennst, was sich wirklich dahinter verbirgt, rammt dir jemand ein Messer in den Rücken und lässt dich blutend am Boden liegen. Denn du hast nie wirklich dazu gehört.
Du trägst keine Maske. Du bist verletzlich. Und das nutzen sie aus.
Tanz, Püppchen, tanz.
Und ich schaue zu. Eins. Zwei Drei. Eins. Zwei. Drei.
Tanz, Püppchen, tanz.
Es ist wie ein Maskenball. Nur, dass die Masken hier nicht fallen, wenn die Uhr Mitternacht schlägt.
Tanz, Püppchen, tanz.
Der Maskenball endet nie.